Erfolgreiches Projekt:Lernpaten: Mehr als Hausaufgabenhilfe

Vor sechs Jahren riefen die Kreisverwaltung Ahrweiler und der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e. V. das Projekt „Lernpaten“ im Kreis ins Leben. Ehrenamtlich tätige Menschen gehen mit Kindern im Grundschulalter jede Woche ausgewählte Aspekte des Unterrichts durch. Dabei vermitteln sie nicht nur den aktuellen Lernstoff, sondern stehen auch bei weiteren Fragen zur Seite oder unterstützen die Schülerinnen und Schüler, sich selbst zu organisieren. Die Lernpatinnen und Lernpaten möchten dabei den Kindern den Start ins Schulleben erleichtern und eine gute Grundlage für die weitere Schullaufbahn schaffen. Jüngst hat sich der Jugendhilfeausschuss des Kreises Ahrweiler dafür ausgesprochen, das Projekt zu verstetigen. Pro Jahr stehen rund 44.000 Euro jährlich zur Verfügung, um neben Personalkosten auch Sachkosten und Honorarkosten für Schulungen zu finanzieren.
„Wir freuen uns, dass sich die Projektkoordinatorin Frau Piclum weiter der Gewinnung, Schulung und Koordinierung der ehrenamtlichen Lernpatinnen und Lernpaten widmen kann. Nachdem wir nunmehr über mehrere Jahre positive Erfahrungen sammeln konnten und ab dem Schuljahr 2026/2027 das Ganztagsförderungsgesetz in seine konkrete Umsetzung startet, ist es umso bedeutsamer, Bildungs- und Förderungsangebote am Nachmittag im Rahmen der Betreuung vorzuhalten. Ehrenamtliche Lernpatinnen und Lernpaten können vorliegend einen zentralen Beitrag leisten“, sagte Siglinde Hornbach-Beckers, die als Leiterin des Fachbereichs Jugend, Soziales und Gesundheit in der Kreisverwaltung das Projekt verantwortet.
Nicole Piclum vom Caritasverband koordiniert das Projekt seit 2019 und ist als Projektleitung neben der Qualifizierung neuer Lernpatinnen und -paten auch für die Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit verantwortlich. In Hinblick auf die Erfahrungswerte der vergangenen Jahre wurde die Konzeption angepasst und die Änderungen dem Jugendhilfeausschuss als zuständiges Kreisgremium vorgestellt.
„Es geht vor allem darum, die Kinder und damit auch das Familiensystem zu stärken, damit die soziale Teilhabe auf allen Ebenen geschaffen werden kann“, so Piclum. „Wir sind deswegen unseren 19 Ehrenamtlichen dankbar, die mit viel Engagement die Kinder auf ihrem Weg begleiten und somit auch ihre emotionalen Ressourcen und Fähigkeiten stärken.“
Die Ehrenamtlichen unterstützten im Schuljahr 2024/2025 insgesamt 27 Kinder. 18 Grundschulen im Kreisgebiet beteiligen sich bereits an der Umsetzung, weitere sind für das Schuljahr 2025/2026 angefragt.
Bei dem Projekt steht die persönliche Beziehung zwischen Patinnen und Paten sowie den Schülerinnen und Schülern im Vordergrund, um ein positives Lernumfeld zu schaffen. Deswegen sind bei potenziell Interessierten keine Vorerfahrungen aus pädagogischen Berufen notwendig, vielmehr ist eine positive Einstellung zu Kindern, Geduld, Empathie und die Fähigkeit, Sachverhalte einfach zu erklären, wichtig. Jedes Frühjahr bietet die Caritas in Ahrweiler Schulungen für neue Ehrenamtliche an und bereitet zukünftige Patinnen und Paten auf ihre Aufgabe vor. Die Patenschaften beginnen in der Regel vor oder nach den Herbstferien, die Treffen finden nach Absprache mit dem Lehrpersonal ein bis zwei Mal in der Woche für etwa eine Stunde statt. Interessierte können sich bei Nicole Piclum per E-Mail an piclum-n@caritas-rma.de oder per Telefon unter 02641 / 7598 60 melden.
Gefördert wird das Projekt auch von der Initiative „Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz“ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration.
[Pressemitteilung Kreisverwaltung Ahrweiler]