„Der Einsatz für interkulturelle
Integration und soziale
Unterstützung ist hoch bedeutsam“
Landtagsabgeordnete Susanne Müller im
Gespräch mit dem Jugendmigrationsdienst
17.4.2024 | Der Jugendmigrationsdienst (JMD) im
Kreis Ahrweiler begrüßte in der letzten Woche die
Landtagsabgeordnete Susanne Müller. Thema des
Gespräches waren die Herausforderungen der Arbeit
sowie aktuelle politische Fragen. Der Jugend-
migrationsdienst unterstützt bundesweit junge
Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 12 und
27 Jahren durch Beratung, Bildungs- und Freizeit-
angebote. Einen Schwerpunkt bildet die langfristige,
individuelle Begleitung Jugendlicher auf ihrem
schulischen und beruflichen Weg. Ziel ist es, die
soziale Teilhabe der jungen Menschen zu fördern und
ihre Perspektiven zu verbessern.
Ania Sikkes und Ruth Fischer gaben der
Abgeordneten einen Einblick in ihre vielfältige Arbeit
und die täglichen Herausforderungen und die Erfolge
der Arbeit. Ruth Fischer betonte die Bedeutung eines
unterstützenden Umfelds für Jugendliche mit
Migrationshintergrund, in dem sie ihre Fähigkeiten
entfalten und ihre Ziele erreichen können. Sie
unterstrich die Rolle des JMD als Anlaufstelle für
junge Menschen, die Hilfe bei schulischen, beruflichen
oder persönlichen Herausforderungen benötigen. Ein
zentrales Thema des Gesprächs war die hohe
zeitliche Beanspruchung, die oft mit der individuellen
Betreuung der Jugendlichen verbunden ist. Ania
Sikkes und Ruth Fischer schilderten von zahlreichen
Beratungsgesprächen, die sie führen, um maß-
geschneiderte Lösungen für die vielfältigen Heraus-
forderungen der Jugendlichen zu entwickeln. Sie
wiesen auf den Fachkräftemangel hin, der die Arbeit
des Jugendmigrationsdienstes zusätzlich erschwert.
Die enge Zusammenarbeit des JMD Mayen mit
Institutionen wie dem Jobcenter, den Ausländer-
behörden und den Schulen wurde ebenfalls erörtert.
Frau Sikkes und Frau Fischer hoben die Bedeutung
dieser Partnerschaften hervor, um eine umfassende
Unterstützung für die Jugendlichen sicherzustellen
und ihre Integration in Ausbildung und Beruf zu
fördern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesprächs war die
Bitte an die politischen Entscheidungsträger um mehr
Unterstützung für Frauen in gewalttätigen Beziehun-
gen. Angesichts der steigenden Nachfrage nach
Frauenhäusern und Schutzplätzen unterstrichen die
Mitarbeiterinnen des JMD im Caritasverband Rhein-
Mosel-Ahr e.V. die Dringlichkeit dieser Maßnahme und
riefen zu einem verstärkten Engagement auf.
Susanne Müller erläuterte die Situation und die
Infrastruktur in Rheinland-Pfalz und stellte dar, dass
Rheinland-Pfalz insbesondere das Projekt „Second-
Stage“ ausbaut und unterstützt. „Second Stage“ – der
Projektname steht für den Schritt in die Selbst-
ständigkeit nach einem Aufenthalt im Frauenhaus.
Aufgabe von Second Stage ist es, Frauen und deren
Kinder durch ambulante aufsuchende Arbeit ziel-
gerichtet zu begleiten und bei ihren Anliegen (z.B.
Job-/Wohnungssuche, Behördenangelegenheiten,
Erziehungsfragen) zu unterstützen.
Abschließend betonten alle Gesprächsteilnehmer-
innen die Notwendigkeit, sich gemeinsam für eine
inklusive und gerechte Gesellschaft einzusetzen, in
der jeder Mensch die Chance hat, sein volles
Potenzial zu entfalten. Insbesondere vor dem
Fachkräftemangel. Aus diesem Grund seien weitere
Mittelkürzungen für die Migrationsberatung kritisch zu
sehen. Gerade durch den Krieg in der Ukraine, eine
gezielte Fachkräftezuwanderung, haben die Aufgaben
der Migrationsberatung noch einmal zugenommen.
Das „Respect Coaches“-Projekt stößt auf positive
Resonanz bei Schulen und Bildungseinrichtungen und
stellt ein bedeutendes Programm dar, das darauf
abzielt, Jugendliche mit und ohne Migrationshinter-
grund in ihrer Demokratie- und Persönlichkeitsent-
wicklung zu unterstützen.
Als integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion
in Rheinland-Pfalz ist es Susanne Müller ein Anliegen
im engen Austausch mit den Beratungsstellen und
Netzwerkenden in der Region zu sein: „Der Caritas-
verband Rhein-Mosel e.V. ist mit dem Jugend-
migrationsdienst ein zentraler Akteur und leistet einen
wichtigen Beitrag für die Integration von jungen
Zugewanderten im Kreis Ahrweiler. Es muss unser
Ziel sein, die Arbeit bestmöglich zu unterstützen. Es
geht darum, Teilhabe zu ermöglichen, Fachkräfte zu
gewinnen und unsere Demokratie zu stärken.
Frau Sikkes und Frau Fischer dankten Frau Müller für
ihr Interesse und ihre Unterstützung und freuen sich
auf eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit im
Sinne der Jugendlichen mit Migrationshintergrund.