Nobelpreis
und ausgezeichnete Frauen
23.3.2021 | Alfred Nobel (geboren 1833 — gestorben 1896) war ein sehr erfolg-
reicher schwedischer Industrieller und Erfinder. Er ist Namensgeber und Stifter des
Nobelpreises.
In seinem Testament legte er u.a. folgendes fest: "Das Kapital [...] soll einen Fonds
bilden, dessen jährliche Zinsen als Preise denen zugeteilt werden, die im ver-
flossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben…“
BR WISSEN
br.de/.../nobelpreis-alfred-nobel-100
SWR WISSEN
swr.de/...nobelpreistestament-100
Die Gründung der Stiftung erfolgte im Jahr 1900. Erstmals wurde die höchste Aus-
zeichnung 1901 in den Bereichen Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Friedens-
erhaltung vergeben. Seit 1969 wird zusätzlich ein Nobelpreis im Bereich Wirtschafts-
wissenschaften vergeben.
Die Verleihung findet jährlich in Stockholm am 10. Dezember, dem Todestag Alfred
Nobels statt. Ausnahme ist die Verleihung des Friedensnobelpreises. Diese findet in
der Hauptstadt Norwegens, Oslo statt.
In der langen Geschichte der Auszeichnung wurden nur ca. 5,7% Frauen mit dem
Nobelpreis geehrt. Frauen sind bei der Nobelpreisvergabe immer noch deutlich in
der Minderheit.
„Männliche Machtstrukturen bremsen Frauen bei der Nobelpreisvergaben aus“,
titelt Christine Westerhaus in einem Beitrag am 4.10.2019 im Deutschlandfunk:
deutschlandfunk.de/nobelpreis...
Die ausgezeichneten — oftmals sehr mutigen — Frauen, zugleich heraus-
ragende Wissenschaftlerinnen und Persönlichkeiten, können allen Frauen
Vorbild sein, ihren eigenen Weg in dieser Welt mit Zuversicht und Ent-
schlossenheit zu finden und zu gehen.
Stellvertretend für alle herausragenden Preisträgerinnen seien hier einige genannt:
Marie Skłodowska Curie, geboren 1867 — gestorben 1934, war Physikerin und
Chemikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich lebte und wirkte. Sie durchlebte
eine schwierige und entbehrungsreiche
Kindheit, musste etliche persönliche
Schicksalsschläge meistern und hatte nicht
zu Letzt aufgrund ihrer Forschungs-
aktivitäten mit schweren gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen.
1903 erhielt sie den anteiligen Physik-
Nobelpreis für die Entdeckung der Radio-
aktivität und 1911 im Fachgebiet der
Chemie für die Entdeckung der Elemente
Radium und Polonium, sowie für die
Isolierung des Radiums.
Bislang ist Marie Curie in vielerlei Hinsicht
einzigartig in der Riege der Nobelpreis-
träger/innen. Sie ist die erste Frau, die einen Nobelpreis erhielt, sie ist die einzige
zweifache Preisträgerin und das in zwei unterschiedlichen Fachgebieten, in Physik
und Chemie.
Und 1935 erhielt ihre Tochter Irène Joliot-Curie zusammen mit ihrem Mann eben-
falls einen Nobelpreis in Chemie.
wikipedia.org/wiki/Marie_Curie
Nach Marie Curie erhielt Bertha von Suttner 1905 als zweite Frau überhaupt den
Nobelpreis und war gleichzeitig die erste Friedensnobelpreisträgerin. Die Öster-
reicherin wurde 1843 adlig geboren und
verstarb 1914 in Wien. 1889 verfasste sie
den pazifistischen Roman „Die Waffen
nieder!“, der in 15 Sprachen übersetzt
wurde und sie zu der prominentesten
Vertreterin der Friedensbewegung werden
ließ. Der Roman zählte derzeit zu der
wichtigsten Antikriegsliteratur und
behandelt die Themen Krieg und Frieden,
sowie das Selbstverständnis und die Rolle
der Frau. 1892 gründete die Schriftstellerin
die „Deutsche Friedensgesellschaft“. Auf
zahlreichen internationalen Reisen warb sie
unermüdlich für Frieden und Abrüstung und wurde zur Identifikationsfigur des
Pazifismus.
Sie war mit Alfred Nobel befreundet und ermunterte ihn einen Teil seines
Vermögens an verschiedene Friedensbewegungen zu spenden. Vermutlich
inspirierte sie ihn auch einen Friedenspreis zu stiften.
br.de/.../nobelpreis-alfred-nobel-100
Bertha von Suttner ist sehr häufig Namensgeberin für Plätze, Straßen und Schulen.
So ist auch das Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Andernach nach ihr benannt.
Jody Williams wurde am 09. Oktober 1950 in Brattleboro in den USA geboren. Als
Menschrechtsaktivistin übernahm sie 1992
die Koordination der Internationalen
Kampagne für das Verbot von Landminen.
Ein Netzwerk von über 1200 nichtstaat-
lichen Organisationen in 90 Ländern. Der
Sitz des Dachverbandes ist Genf, Schweiz.
Im Jahr 1997 kam es in Ottawa, Kanada
zum Abschluss eines Vertrages, der das
Verbot von Landminen beinhaltete.
Gemeinsam mit der Organisation erhielt
Jody Williams 1997 den Friedensnobelpreis
„für ihre Anstrengungen, gegen Personen gerichtete Minen international zu ächten“.
wikipedia.org/wiki/Jody_Williams
Shirin Ebadi wurde 1947 im Westen des Iran in Hamadan geboren. Sie ist Juristin
und war die erste iranische Richterin. Seit
Ende 2009 lebt sie im Exil in Groß-
britannien. 2003 erhielt die
Menschenrechtaktivistin als erste
muslimische Frau den Friedensnobelpreis
für ihre Bemühungen um Demokratie und
Menschenrechte. Insbesondere wurde ihr
mutiger Einsatz für die Rechte von Frauen
und Kindern gewürdigt.
wikipedia.org/wiki/Shirin_Ebadi
2011 erhielten Leymah Gbobwee und
Ellen Johnson Sirleaf für ihren „Gewalt-
freien Kampf für Sicherheit von Frauen und
Frauenrechte“ den Friedensnobelpreis.
Nähere Informationen zu diesen beiden
Frauen finden Sie in unserem früheren
Artikel „Frauen in Weiß“ (hier klicken). Mit
ihnen wurde ebenso der Aktivistin und
Journalistin Tawakkul Karmann aus dem
Jemen diese Ehre zu Teil.
Eine Liste aller Nobelpreisträgerinnen finden Sie auf Wikipedia:
wikipedia.org/.../Nobelpreisträgerinnen
Eine Veröffentlichung des Projekts „Gemeinsam AKTIV“
Ansprechpartnerin für diesen Artikel:
Irmgard Hillesheim | Tel. 02632 — 25 02-26 | hillesheim-i@caritas-andernach.de
Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto
1911: Fotograv. - Generalstabens Litografiska
Anstalt Stockholmr, Publich domain, via
Wikimedia Commons
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! Brief-
marke, Deutschland 2005, 100 Jahre Friedens-
nobelpreis. — Foto: anima, Public domain
via Wikimedia Commons
Friedensnobelpreisverleihung 1997 an die
Internationale Kampagne für das Verbot von
Landminen. — Foto: medico international,
CC0, via Wikimedia Commons
Shirin Ebadi bei einer Pressekonferenz des
WSIS in Tunis 2005. Original photo by Shahram
Sharif, modified by User: Kavehc, CC BY 2.0,
via Wikimedia Commons
Nobelpreis
und ausgezeichnete Frauen
23.3.2021 | Alfred Nobel (geboren 1833 —
gestorben 1896) war ein sehr erfolgreicher
schwedischer Industrieller und Erfinder. Er
ist Namensgeber und Stifter des Nobel-
preises.
In seinem Testament legte er u.a. folgendes
fest: "Das Kapital [...] soll einen Fonds bilden,
dessen jährliche Zinsen als Preise denen zu-
geteilt werden, die im verflossenen Jahr der
Menschheit den größten Nutzen geleistet
haben…“
BR WISSEN
br.de/.../nobelpreis-alfred-nobel-100
SWR WISSEN
swr.de/...nobelpreistestament-100
Die Gründung der Stiftung erfolgte im Jahr
1900. Erstmals wurde die höchste Aus-
zeichnung 1901 in den Bereichen Physik,
Chemie, Medizin, Literatur und Friedens-
erhaltung vergeben. Seit 1969 wird zusätzlich
ein Nobelpreis im Bereich Wirtschafts-
wissenschaften vergeben.
Die Verleihung findet jährlich in Stockholm
am 10. Dezember, dem Todestag Alfred
Nobels statt. Ausnahme ist die Verleihung
des Friedensnobelpreises. Diese findet in der
Hauptstadt Norwegens, Oslo statt.
In der langen Geschichte der Auszeichnung
wurden nur ca. 5,7% Frauen mit dem Nobel-
preis geehrt. Frauen sind bei der Nobelpreis-
vergabe immer noch deutlich in der Minder-
heit.
„Männliche Machtstrukturen bremsen
Frauen bei der Nobelpreisvergaben aus“,
titelt Christine Westerhaus in einem Beitrag
am 4.10.2019 im Deutschlandfunk:
deutschlandfunk.de/nobelpreis...
Die ausgezeichneten — oftmals sehr
mutigen — Frauen, zugleich heraus-
ragende Wissenschaftlerinnen und
Persönlichkeiten, können allen Frauen
Vorbild sein, ihren eigenen Weg in dieser
Welt mit Zuversicht und Entschlossenheit
zu finden und zu gehen.
Stellvertretend für alle herausragenden
Preisträgerinnen seien hier einige genannt:
Marie Skłodowska Curie, geboren 1867 —
gestorben 1934, war Physikerin und
Chemikerin polnischer Herkunft, die in
Frankreich lebte und wirkte. Sie durchlebte
eine schwierige und entbehrungsreiche
Kindheit, musste etliche persönliche
Schicksalsschläge meistern und hatte nicht
zu Letzt aufgrund ihrer Forschungs-
aktivitäten mit schweren gesundheitlichen
Problemen zu kämpfen.
1903 erhielt sie den anteiligen Physik-
Nobelpreis für die Entdeckung der Radio-
aktivität und 1911 im Fachgebiet der Chemie
für die Entdeckung der Elemente Radium
und Polonium, sowie für die Isolierung des
Radiums.
Bislang ist Marie Curie in vielerlei Hinsicht
einzigartig in der Riege der Nobelpreis-
träger/innen. Sie ist die erste Frau, die einen
Nobelpreis erhielt, sie ist die einzige zwei-
fache Preisträgerin und das in zwei unter-
schiedlichen Fachgebieten, in Physik und
Chemie.
Und 1935 erhielt ihre Tochter Irène Joliot-
Curie zusammen mit ihrem Mann ebenfalls
einen Nobelpreis in Chemie.
wikipedia.org/wiki/Marie_Curie
Nach Marie Curie erhielt Bertha von
Suttner 1905 als zweite Frau überhaupt den
Nobelpreis und war gleichzeitig die erste
Friedensnobelpreisträgerin. Die Öster-
reicherin wurde 1843 adlig geboren und
verstarb 1914 in Wien. 1889 verfasste sie den
pazifistischen Roman „Die Waffen nieder!“,
der in 15 Sprachen übersetzt wurde und sie
zu der prominentesten Vertreterin der
Friedensbewegung werden ließ. Der Roman
zählte derzeit zu der wichtigsten Antikriegs-
literatur und behandelt die Themen Krieg
und Frieden, sowie das Selbstverständnis
und die Rolle der Frau. 1892 gründete die
Schriftstellerin die „Deutsche Friedens-
gesellschaft“. Auf zahlreichen inter-
nationalen Reisen warb sie unermüdlich für
Frieden und Abrüstung und wurde zur
Identifikationsfigur des Pazifismus.
Sie war mit Alfred Nobel befreundet und
ermunterte ihn einen Teil seines Vermögens
an verschiedene Friedensbewegungen zu
spenden. Vermutlich inspirierte sie ihn auch
einen Friedenspreis zu stiften.
br.de/.../nobelpreis-alfred-nobel-100
Bertha von Suttner ist sehr häufig Namens-
geberin für Plätze, Straßen und Schulen. So
ist auch das Bertha-von-Suttner-Gymnasium
in Andernach nach ihr benannt.
Jody Williams wurde am 09. Oktober 1950 in
Brattleboro in den USA geboren. Als Mensch-
rechtsaktivistin übernahm sie 1992 die
Koordination der Internationalen Kampagne
für das Verbot von Landminen. Ein Netzwerk
von über 1200 nichtstaatlichen Organisa-
tionen in 90 Ländern. Der Sitz des Dach-
verbandes ist Genf, Schweiz. Im Jahr 1997
kam es in Ottawa, Kanada zum Abschluss
eines Vertrages, der das Verbot von Land-
minen beinhaltete. Gemeinsam mit der
Organisation erhielt Jody Williams 1997 den
Friedensnobelpreis „für ihre Anstrengungen,
gegen Personen gerichtete Minen inter-
national zu ächten“.
wikipedia.org/wiki/Jody_Williams
Shirin Ebadi wurde 1947 im Westen des Iran
in Hamadan geboren. Sie ist Juristin und war
die erste iranische Richterin. Seit Ende 2009
lebt sie im Exil in Großbritannien. 2003
erhielt die Menschenrechtaktivistin als erste
muslimische Frau den Friedensnobelpreis für
ihre Bemühungen um Demokratie und
Menschenrechte. Insbesondere wurde ihr
mutiger Einsatz für die Rechte von Frauen
und Kindern gewürdigt.
wikipedia.org/wiki/Shirin_Ebadi
2011 erhielten Leymah Gbobwee und Ellen
Johnson Sirleaf für ihren „Gewaltfreien
Kampf für Sicherheit von Frauen und Frauen-
rechte“ den Friedensnobelpreis. Nähere
Informationen zu diesen beiden Frauen
finden Sie in unserem früheren Artikel
„Frauen in Weiß“ (hier klicken). Mit ihnen
wurde ebenso der Aktivistin und Journalistin
Tawakkul Karmann aus dem Jemen diese
Ehre zu Teil.
Eine Liste aller Nobelpreisträgerinnen finden
Sie auf Wikipedia:
wikipedia.org/.../Nobelpreisträgerinnen
Eine Veröffentlichung des Projekts
„Gemeinsam AKTIV“
Ansprechpartnerin für diesen Artikel:
Irmgard Hillesheim | Tel. 02632 — 25 02-26 |
hillesheim-i@caritas-andernach.de
Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto
1911: Fotograv. - Generalstabens Litografiska
Anstalt Stockholmr, Publich domain, via
Wikimedia Commons
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! Brief-
marke, Deutschland 2005, 100 Jahre Friedens-
nobelpreis. — Foto: anima, Public domain
via Wikimedia Commons
Friedensnobelpreisverleihung 1997 an die
Internationale Kampagne für das Verbot von
Landminen. — Foto: medico international,
CC0, via Wikimedia Commons
Shirin Ebadi bei einer Pressekonferenz des
WSIS in Tunis 2005. Original photo by Shahram
Sharif, modified by User: Kavehc, CC BY 2.0,
via Wikimedia Commons